Dramaturgie
Neben dem übergeordneten Thema und dem konkreten Ritual als dynamische Abläufe in der TV-Show gibt es noch die Projektion auf statische Objekte, entweder auf Menschen (Helden) oder auf Dinge (Fetische). In beiden Fällen verbindet die Projektion das fernsehschauende Subjekt mit den objektiven Elementen der TV-Show. Die daraus resultierende Identifikation ist der Nährboden für eine anschließende Interaktion.
Die Identifikation ist erheblich fördernder, wenn der Held kein „abgehobener Hollywoodstar“ sondern ein vorab anonymer „Held aus der Mitte der Konsumenten“ ist. Der Held ist kein „Star“ sondern ein „Starlet“.
- ein Teilnehmer an einer Casting-Show
- der Bewohner eines Containers
- ein Talk-Gast
- ein Kandidat aus dem Publikum
- einer Charakter aus einer Serie (z.B. aus „Verbotene Liebe“ oder aus „Star Trek“)
- ein virtueller Charakter (z.B. die einzigartige Lara Croft)

Auch Dinge können Ziel der die Interaktion fördernden Projektion sein. Es sind Fetische.
- Objekte von Sammelleidenschaften aller Art
- Autos oder Motorräder
- Kleidung und Schmuck
- elektronische Geräte (z.B. Spielkonsolen)
- Repräsentatives von Vereinen
Sowohl Held als auch Fetisch können neben ihrer primären Bedeutung eine symbolische sekundäre Bedeutung haben. Das heißt, sie stehen stellvertretend für etwas nicht Sichtbares, eine Emotion.
Harald Molina-Tillmann
Einführung in das interaktive Fernsehen
5. Held, Fetisch und Symbol
5. Held, Fetisch, Symb.