Gestaltung
Das Gesamt-Konzept ist die Grundlage für die Gestaltung oder das Design der Interaktion. Der Konzepter muss sich drei Fragen stellen:
- Welche Interaktionselemente sollen zum Einsatz kommen?
- Zu welchen Zeiten soll interagiert werden?
- Welche Medien sollen die Interaktionen ermöglichen?
Es kann nicht oft genug betont werden, dass Auswahl und Einsatz der Interaktionselemente nicht von technischen oder gestalterischen Möglichkeiten her bestimmt werden sollten. Stattdessen muss die Dramaturgie der motivierende Faktor sein. Zum Beispiel geben der Spannungsbogen und die Zielgruppendefinition bestimmende Ansatzpunkte für die Gestaltung. Nur dramaturgisch untermauerte Gestaltung kann Wirkung und Erfolg haben.
Ein schönes Beispiel ist das einfachste Interaktionselement für kollektive Entscheidungen: Die Abstimmung bzw. das „Voting“. Technisch oder gestalterisch motiviert ist ein Voting von seltener Bedeutungslosigkeit. Wird das Voting jedoch abgeleitet vom Bedürfnis und Prozess der Mitgestaltung der kollektiven Meinung wird es plötzlich zum verlängerten Werkzeug des interagierenden Menschen. Sogar eine eventuell anfallende „Premium-SMS“ kann dies nicht verhindern oder unter Umständen sogar verstärken.
Grundsätzlich sollten alle Interaktionen mit Hilfe eines konkreten Users und eines konkreten Szenarios begründbar sein.
- z.B. bei Inhalten auf Abruf: Schwärmender identifiziert sich mit einem TV-Sternchen ganz besonders und will mehr über diesen wissen.
- z.B. bei Multifeed: Unglücklich Verliebter will seine innere Zerrissenheit lösen und muss deshalb einen individuellen Weg durchs TV-Programm gehen.
- z.B. beim Spiel: Schüler will sich mit Klassenkameraden messen.
Harald Molina-Tillmann
Einführung in das interaktive Fernsehen
1. Gesamt-Konzept
1. Gesamt-Konzept